Entschleunigung

Eltern sind weder Ersatz-Lehrer noch Ersatz-Kinder.

Kinder lernen von ihren Eltern durch Vorbild. Sie lernen unter anderem von ihnen, was es heißt den eigenen Alltag als ein Erwachsener zu strukturieren. Deshalb kann man sich als Eltern ruhig erlauben auch mal ein schönes Buch auf der Terrasse zu genießen, die Zeitung zu lesen, oder sonst einer entschleunigten Beschäftigung nachzugehen. Man muss nicht immer mit einem wertvollen Kinderbuch hinterm Kind herjagen oder sich pädagogisch wertvolle Spiele ausdenken. Wenn das Kind dann über Langeweile klagt, weil sein PersonalVergnügungsCoach mal was ganz eigenes für sich tut, dann hilft ein liebevolles: „Nun, dann bin ich aber sehr gespannt, wie du das mit der Langeweile für dich löst!“

Langeweile haben dürfen ist in meiner Welt ein Menschenrecht. Das ist der Boden, auf dem Eigenständiges sich entwickeln kann.

Verträumt vor sich hin liegen, in die Luft gucken oder einfach nur auf den eigenen Herzschlag hören – wunderbare Dinge, die aus Langeweile entstehen können. 

Jetzt

Viele Eltern quälen ihre Kinder heute aus einer Perspektive heraus, die das Morgen meint. Aber dieses "Morgen" kann von Kindern nicht verstanden werden, denn sie leben im Jetzt. Und so wird das schmerzende Jetzt des Kindes das zukünftige Morgen bestimmen und nicht das absichtsvolle (oft wohlmeinende, keine Frage) intendierte Morgen der Eltern.